Nächste Termine |
---|
>> 03.12.2024 Kultakomben: Junge Musik Staatz, Schlosskeller |
>> 04.12.2024 Seniorensingen in Enzersdorf Enzersdorf, Dorfzentrum |
>> 06.12.2024 Nikolausfeier Wultendorf Wultendorf, Europaplatz |
>> 07.12.2024 Adventkonzert der Jugendkapelle Staatz, Pfarrkirche |
>> 07.12.2024 Genussmarkt unterm Staatzer Berg Staatz, Kirchenplatz |
Foto: Föllim und Ameis waren sich im Laufe der Geschichte nicht nur geografisch sehr nahe. Im Bild vorne links Föllim, rechts Ameis. Von oberhalb von Föllim kann man an manchen Tagen bis zum 108 km entfernten Schneeberg, zum Hochschwab etc sehen (Foto JÖ, 23.02.2022). Mit Klick auf das Bild kannst du es vergrößern.
Seit Menschengedenken waren Ameis und Föllim eng miteinander verbunden. In guter Nachbarschaft gingen die beiden Orte unter den verschiedensten Herren und Herrschaften über Jahrhunderte miteinander durch Dick und Dünn.
Als in Folge der Märzrevolution 1848 die Verwaltung durch die "Herrschaften" durch die neu geschaffenen "Gemeinden" ersetzt wurde, schlossen sich Ameis und Föllim zu einer Gemeinde zusammen.
Diese Ehe hielt aber nicht allzu lang. Schon am 12. Jänner 1872, also vor ziemlich genau 150 Jahren, kam die Trennung in zwei eigenständigen Gemeinden.
Was genau Föllim und Ameis seit jeher so verbindet und einiges Wissenswertes über Föllim erfährst du hier:
Franz Dokaupil schaffte es, in Ameis Ehrenbürger zu werden. Und das, obwohl er gar kein Ameiser war. Das kam so:
Franz Dokaupil war in der Zeit um den 1. Weltkrieg Bezirkshauptmann in Mistelbach. Mit persönlichem Einsatz und viel Verhandlungsgeschick schaffte er es, dass sein Bezirk und damit auch unser Ort bei den kriegsbedingten Beschlagnahmungen geschont wurden. Das bewahrte viele Menschen in einer ohnehin schwierigen Zeit vor Not, andererseits blieben den landwirtschaftlichen Betrieben die überlebensnotwendigen Haustiere erhalten.
Nach Kriegsende herrschte große Lebensmittelknappheit, vor allem in Wien. Um dem Schwarzhandel Einhalt zu gebieten, sollten die hungernden Wiener daran gehindert werden aufs Land zu fahren und sich bei den Bauern Lebensmittel zu besorgen. Das lehnte Franz Dokaupil ab und half so der notleidenden Wiener Bevölkerung sich aus dem Umland mit Nahrung versorgen zu können.
Aus Dankbarkeit für sein engagiertes und heldenhaftes Handeln für die Menschen des Bezirkes wurde Franz Dokaupil eine besondere Ehre zuteil: Ihm wurde wie von Ameis ausnahmslos von jeder einzelnen Gemeinde unseres Bezirkes die Ehrenbürgerschaft verliehen.
Hardfacts:
Hofrat Franz Dokaupil, * 1870, + 1939, Bezirkshauptmann in Mistelbach von 1913 bis 1926,
Studium an der juridischen Fakultät der Universität Wien; 1894 Eintritt in den Dienst der k.k. Statthalterei in Niederösterreich und Verwendung am Sitz der Statthalterei in Wien; 1897-1898 der Bezirkshauptmannschaft Mödling zugeteilt; von 1898 bis 1902 bei der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach und nach kurzzeitigem Dienst in der niederösterreichischen Statthalterei im Jahr 1902-1903, danach wieder bis 1913 Bezirks-Kommissär in Mistelbach; ab April 1913 zunächst provisorisch, dann ab Jänner 1914 bis Ende Juni 1926 Bezirkshauptmann des Verwaltungsbezirks Mistelbach; Versetzung in den Ruhestand aufgrund eines Nervenleidens; bestattet auf dem Friedhof Wien-Ottakring.
Schulfoto der 2. Klasse (4. bis 8. Schulstufe) in der Volksschule Ameis.
Danke an die Familie Steyrer für das tolle Foto.
> Link zu den Namen zum Bild
Diese Foto wurde vor 51 Jahren am 26. Juni 1970 zum Schulschluss der späten 1959er und der Jahrgänge 1960 und 1961 geknipst.
Die damals Dritt- und Viertklässler in unserer Volksschule kamen aus Ameis, Waltersdorf und Föllim und waren die Schüler von OSR Viktor Eder. Den damals jüngeren Drittklässlern dürfen wir hiermit auch schon herzlich zu ihrem heurigen 60er gratulieren.
> Klick zum Foto mit den Namen der Schüler. Danke an Christine H. für die Unterstützung bei der Namenssuche!
J.Öfferl, 02.07.2021
Alte Ansichtskarten von Ameis gibt es einige schöne Exemplare. Dieses uns bisher nicht bekannte besonders schöne Stück, das Ameis in der Zeit rund um den 1. Weltkrieg zeigt, wurde uns von der Familie H. und F. Schmidt zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.
Die Karte zeigt das Ameiser Ziegelwerk (eröffnet im Jahr 1899), den Ameiser Bahnhof (eröffnet 1888), sowie die Obere Hauptstraße mit Blick von der Schule in Richtung Kirche. > Bild vergrößern.
Dieses Foto aus dem Jahr 1924 zeigt Männer beim Drainage-Graben im Ameiser Feld Richtung Föllim.
Bild oben: Aufführung des Schultheaters zum Muttertag ca. 1950 (Foto: Matthäus R.)
Theaterspielen hatte in Ameis lange Zeit Tradition, die mutmaßlich bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Von Aufführungen im Zeitraum von 1918 bis 1925 gibt es zwei Zeitungsartikel nachzulesen. Die Einnahmen wurden für einen guten Zweck gespendet. Die Spenden wurden für die Errichtung des "Friedensdenkmals" bzw. des "Kriegerdenkmals" angespart. Wobei: 1924 wurde die "Krieger-Gedächtnistafel" noch im Vorbau der Kirche angebracht.
Die Zeitungsberichte um Theater-Aufführungen in Ameis zwischen 1918 und 1925 (Zeitungsausschnitte v. Barbara Z. zur Verfügung gestellt).
Von späteren Theateraufführungen gibt es noch ein paar Fotos.
Das Weihnachtsspiel vom 23.12.1951. In der Hauptrolle als Christkind (Bildmitte) Herta Bauernfeind (verehel. Öfferl - Foto Fam. Öfferl).
Vermutlich in den 1950er-Jahren wurde dieses Foto von einer Theateraufführung in Ameis gemacht (Foto: Matthäus R.)
Über Infos zu den Aufnahmen und zu den Personen auf den Fotos würden wir uns freuen, besonders natürlich auch über weitere Bilder.
Mit Klick auf die Fotos kannst du in die Bilder hineinzoomen.
Bild: Fast 20 Jahre lang glich die Welt um Ameis bei Windwetter einer riesigen Müllhalde. Hier die Bahntrasse zwischen Ameis und Kleinhadersdorf bei der ehemaligen Eisenbahnkreuzung im Jahr 1993, mit im Bild Christoph und Manfred Ö.
Vor rund 40 Jahren begann in den frühen 1980er-Jahren die intensive Befüllung der Ameiser Mülldeponie und damit eine fast 20 Jahre andauernde Tortur für unseren Heimatort, an die man sich nicht gerne erinnert.
Einer der 5 Teilabschnitte der Ameiser Mülldeponie im jahr 1990 (Foto: Gertrude Steyrer).
Baustelle des unterirdischen Abwasser-Sammelbeckens im nördlichen Deponiebereich im Jahr 1990 (Foto: Gertrude Steyrer).
Am 24. November 1870, also vor fast genau 150 Jahren, fuhr der erste Zug auf der nach achtjähriger Bauzeit eröffneten Bahn von Wien in Richtung Brünn. Für unsere Region begann ein neues Zeitalter. 1888 war auch Ameis dran, auf der Bahn von Enzersdorf nach Poysdorf wurde der Betrieb aufgenommen.
Es war eine aufregende Zeit der Veränderung und des Aufbruches. Nicht alle waren mit der Modernisierung einverstanden. Aber die Mehrheit war vom Fortschritt überzeugt und viele profitierten von den vielen Arbeitern, die beim Bahnbau und später bei der Bahn beschäftigt waren.
Der Poysdorfer Franz Thiel veröffentlichte am Jahr 1927 in der Zeitschrift "Deutsche Heimat" einen soeben wieder entdeckten Beitrag zur Entstehung der Bahnen, in dem er die Geschehnisse, die Ängste der Einen und die Zuversicht der Anderen und schließlich den Aufschwung in unserer Region in der Zeit des Bahnbaues beschrieb. Ein tolles zeitgeschichtliches Dokument. > Hier kannst du es nachlesen.
Dieser Ausschnitt einer alten Ansichtskarte zeigt uns den Ameiser Bahnhof in der Zeit um den 1. Weltkrieg (Ansichtskarte von der Familie H. und F. Schmidt).
In der Dreikönigsnacht des Jahres 1865 passierte in Ameis ein abscheulicher Doppelmord > Link zu unserer Story "Kriminalfall in Ameis".
Doch auch schon im Oktober 1863 war auf dem Feldweg zwischen Ameis und Waltersdorf ein grausiger Mord passiert. Hier der neu entdeckte Zeitungsbericht vom 06.10.1863 in der Wiener Zeitung "Fremden-Blatt" in lesbarer Reinschrift.
"Auf dem Wege zwischen Ameis und Waltersdorf bei Mistelbach wurde ein 70jähriger Bauer aus dem letzteren Ort von einem Manne aus Ameis in der Abendstunde meuchlerisch überfallen und mit Schlägen und Messerstichen derart misshandelt, dass er bewusstlos zusammenstürzte. Der Thäter eilte davon, kehrte aber alsbald wieder zurück, als er den Todtgeglaubten um Hilfe rufen hörte, versetzte dem Unglücklichen noch einige Schnittwunden am Halse, worauf dieser röchelnd den Geist aufgab.
Doch der flüchtige Mörder wurde aus der Ferne bemerkt und erkannt, und kaum in seiner Wohnung zu Ameis angekommen, verhaftet und dem Gerichte überliefert. Bereits hat der Mörder sein Verbrechen reumüthig eingestanden. Als Grund dieser Schreckensthat gibt er Rache an, die er an dem Greise üben wollte, weil dieser ihn mehrmals bei seiner Wilddieberei denunziert habe und er deshalb einigemale abgestraft worden sei. Übrigens war der gemordete Greis ebenso allgemein geachtet wie der Mörder von Jedermann gefürchtet war."
> Link zum Original-Zeitungsbericht (der rot umrahmte Bericht findet sich auf Seite 2).
Ansichtskarte und gleichzeitig Werbung für das Staatzer Heimatbuch von Georg Markl. Entstehung der Ansichtskarte ca. 1930.
Motiv
Abbildung des Angriffes der Schweden auf Staatz (1645). Die Zeichnung von Georg Matthäus Vischer (1628-1696) entstand im Jahre 1672. Aus dem Atlas van der Hemm, Amsterdam 1662. Das Original befindet sich in der Nationalbibliothek in Wien.
Diese tolle Ansichtskarte wurde von E. u. A. Hiller aus Ameis zur Verfügung gestellt.
> zur Vergrößerung
Details im Bild
In der Mitte des Hintergrundes die brennende Bergfeste Staatz. Im Vordergrund die Beschießung vom Auberg aus. Links vorne schwedische Reiter mit Feuerflinten, die sogenannten Musketiere (Flintenschützen) mit ihren Stulpstiefeln und Schlapphüten mit Feder.
In der Mitte ein teilweise gepanzerte Hellebardenträger, daneben ein ungepanzerter Hellebardenträger mit Stulpstiefeln und ein grobes Geschütz, das Kugeln bis zu ca. 6 kg warf. Links davon ein Pulverfass, rechts Kanonenkugeln. Daneben Geschütze mit schützenden Schanzkörben.
Auf der Straße links ein Schütze mit großem Gewehr, dass er wegen der Schwere auf eine gabelförmige Stütze legen musste. Auf der Straße marschierend ein Trupp gepanzerter Lanzenträger.
Ganz hinten die brennende Kirche von Wultendorf. Rechts der Pfarrhof und die Kirche brennend, davor der ehemalige Staatzer Friedhof, ganz rechts der ehemalige Staatzer Fischteich.
Die Staatzer Kirche in ihrer jetzigen Form wurde 1906/07 erbaut >Staatzer Kirche im Wikipedia.
Ein Gemälde von ltteJ neguE aus dem Jahre 1896 mit dem Titel "Staatzer Kirche".
Die Älteren erinnern sich noch: Im heutigen Musikraum gleich neben dem Jugendclub befand sich geschätzt bis um 1990 eine Filiale der Poysdorfer Raiffeisenkasse. Jeden Mittwoch Nachmittag konnte man hier seine Bankgeschäfte erledigen. Die Bank bestand aus einem Warteraum und einem sehr sparsam mit Tisch, Sessel und einem Tresor eingerichteten Schalterraum. Die Lage der Holztrennwand dazwischen kann man noch heute an Ort und Stelle am ausgebesserten Fußbodenbelag erkennen.
Nicht immer war die Ameiser Raiffeisenbank nur eine kleine Filiale der Poysdorfer Raika, sondern die stolze und vor allem eigenständige "Raiffeisenkasse Ameis". Als ehemaliger Kassiere sind noch Johann Schodl (Ameis 141, jetzt Obere Hauptstraße 36) und Josef Zott (geb. 1912 aus Ameis Nr. 36, heute Kirchenplatz 6) bekannt.
Erst 1969 wurde die Raika Ameis mit der Raiffeisenkasse Poysdorf fusioniert, welche übrigens im Jahre 1906 in Kleinhadersdorf als "Raiffeisenkasse Kleinhadersdorf" gegründet worden war und erst im Jahre 1960 nach Poysdorf übersiedelte.
1920 wurden die neuen Ameiser Bankräumlichkeiten an das bestehende Kühl- und Milchgenossenschaftsgebäude angebaut. Gründer und erster Obmann der Raiffeisenkasse Ameis war der Wirtschaftsbesitzer Franz Rieder aus Ameis 48 (heute Herrengasse 1). Franz Rieder war nicht nur langjähriger Obmann der Raiffeisenkasse, er war auch Gründungsmitglied und Hauptmann und Ehrenhauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Ameis, langjähriger Bürgermeister, Vorstandsmitglied des Lagerhauses in Mistelbach, Obmann des Ortsschulrates, Obmannstellvertreter des Bezirksfürsorgerates, Gründer und Obmann der Milchgenossenschaft, Funktionär der Bezirksbauernkammer, etc. Für seine Verdienste wurde Franz Rieder im Jahr 1934 vom damaligen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas mit der "Großen silbernen Medaille für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet.
Kannst du uns etwas über die Raiffeisenkasse Ameis berichten oder gibt es sogar Fotos? Wir freuen uns über alle Beiträge, mit denen wir die Geschichte gerne ergänzen.
15. Mai 2020 - Johann Öfferl
Ankündigung des Seuchenteppichs vor der östlichen Ameiser Ortseinfahrt.
Eine Ausgangsbeschränkung, viel strenger als wir sie heute erleben, hat es in Ameis schon einmal gegeben: 1973 nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.
Obwohl die Seuche schon monatelang in der Gegend grassierte, schlug am 28. Mai 1973 die Nachricht in Ameis wie eine Bombe ein: Am Bauernhof der Familie Matthäus Böckl war die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. In der darauffolgenden Nacht glich die Ortschaft einem Ameisenhaufen. Da die Rinder schutzgeimpft waren, trachteten die Bauern, die Schweine vom Rindvieh zu trennen. Der eine nahm die Schweine auf, der andere die Rinder. Wurde nämlich ein Hof von der Seuche befallen, mussten alle Tiere getötet werden. Am nächsten Tag wurde über den Ort die Quarantäne verhängt.
Die Quarantäne bedeutete eine strenge Ausgangssperre. Die Häuser und der Ort durfte nur für unabdingbar notwendige Verrichtungen verlassen werden. Einkäufe wurden von Nachbarn erledigt, die bei sich zu Hause keinen Tierbestand hatten. Sie legten den Einkauf vor die Tür, jeder persönliche Kontakt wurde vermieden.
Die Schule blieb ab dem 29. Mai geschlossen, die Kinder bekamen ihre Zeugnisse Ende Juni vom Lehrer ins Haus geliefert. Auch die Kirche war gesperrt und Feierlichkeiten wurden verschoben.
Wer den Ort verlassen wollte, musste sich auf einen wahren Spießrutenlauf gefasst machen. Bei den Ortseinfahrten waren Seuchenteppiche aus mit einem Desinfektionsmittel durchtränkten Sägemehl ausgebreitet. Die Seuchenteppiche mussten ständig feucht gehalten werden, waren bewacht und jeder der passieren wollte musste sich an mehr oder weniger streng gehandhabte Regeln halten. Oft hatte man mit dem Auto auf dem Seuchenteppich anzuhalten und alle Insassen mussten aussteigen, um das Schuhwerk zu desinfizieren. Da diese Prozedere möglicherweise vor und nach jeder Ortschaft durchlaufen werden mussten, konnte eine Fahrt von Ameis nach Mistelbach schon einige Zeit dauern.
In der Zeit, in der die Seuche im Ort grassierte, waren Katzen und oft auch ihre Besitzer ein Feindbild für die Landwirte, die um ihre Existenz fürchteten. Katzen streunen ja nicht nur gerne in der Gegend herum, sondern häufig auch von Stall zu Stall. Dadurch waren sie potentielle Überträger der Seuche. Das wurde manchem Stubentiger zum Verhängnis. Nachdem das Einsperren bei ausgefuchsten Haus- und Hofkatzen nicht immer funktionierte, wurde mitunter auch zur drastischsten aller Maßnahmen gegriffen. Dabei soll so mancher die schauderhafte Erfahrung gemacht haben, dass man einer Katze wirklich 7-mal ihr Leben nehmen muss, um sie einmal zu Tode zu bringen.
Am 24. Juli wurden in Ameis endlich die Schweine geimpft. Diese Impfung war übrigens im Vorfeld auf Beschluss aus Wien aus Kostengründen nicht durchgeführt worden. Das Impfen war als teurer eingeschätzt worden als die Seuche grassieren zu lassen. Die Folge: In den mehr als 30 in Ameis betroffenen Betrieben mussten insgesamt 3 Ziegen, 17 Rinder und 1.273 Schweine getötet werden. Der Schaden in Ameis betrug rund 2,3 Million Schilling.
Am 27. Juli 1973 konnte die Seuche in Ameis als erloschen erklärt und die Ortssperre endlich aufgehoben werden. (Quellen: Chronik v. Ameis, authentische Erzählungen und eigene Erinnerungen.)
J.Öfferl, 30.03.2020
Nach der Seuche ging das Leben weiter. Hier eine Ameiser Bubenschar in den Ferienwochen nach Beendigung der Ausgangssperre auf dem Fußballplatz. Wer erkennt die Burschen? Auflösung demnächst. (Foto: Johann H., 1973)
Im Frühjahr 1945, also vor genau 75 Jahren, neigte sich der 2. Weltkrieg dem Ende zu. Dabei standen den Menschen in Ameis noch die schlimmsten Schreckenstage bevor.
Die Front rückte unaufhörlich näher. Der Ort befand sich im Ausnahmezustand. Deutsche Einheiten waren hier stationiert, immer wieder zogen Truppenverbände durch den Ort. Der Schulbetrieb war längst eingestellt, die Post war zu und die Züge fuhren auch nicht mehr. In den Gasthäusern und in der Schule waren Verbandsplätze eingerichtet und ein großes Lager der Wehrmacht befand sich am Ziegelofen. Die 15jährigen Buben, die Behinderten und die älteren Männer waren zum Volkssturm befohlen. Sie bereiteten sich ohne Uniform und vergleichsweise mit Mistgabeln bewaffnet auf den Abwehrkampf gegen die Russen vor. Zwischendurch mussten sie auch noch die Frühjahrssaat in den Boden bringen.
19. April 1945. Als es soweit war und die ersten Schüsse fielen, flüchteten die Ortsbewohner in die Keller, was schlussendlich vielen Menschen das Leben rettete. Die Front rollte mit Gewalt zerstörend, vergewaltigend und tötend über Ameis hinweg.
Die Kampfhandlungen waren heftig. Nur wenige Gebäude blieben unbeschädigt. Knapp 60 Häuser, Scheunen oder Ställe wurden vollkommen zerstört oder schwer beschädigt. 28 Soldaten starben in und um Ameis, Verwundete waren einfach erschlagen worden. Auch drei zivile Opfer verloren ihr Leben.
Dann kam die Zeit danach. Viele der russischen Besatzungssoldaten waren brutal und grausam. Männer wurden geschlagen, Frauen vergewaltigt. Nur wenige Frauen und Mädchen entgingen diesem Schicksal.
"Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen".
Wie es damals soweit kommen konnte, wissen wir. Wir alle gemeinsam haben es in der Hand, nicht zuzulassen, dass sich das Jahr 1945 in irgendeiner Form wiederholt. Lies hier nach, was deine Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern in Ameis durchzustehen hatten.
> Das ist der Bericht v. Oberlehrer Göstl über die Jahre 1944 und 1945 in Ameis.
(Quellen: Chronik v. Ameis, authentische Berichte v. Oberlehrer Göstel und v. Wolfgang Schuller.)
J.Öfferl, 29.03.2020
Bild oben: Wolfgang Schuller musizierte mit der Gildenmusi am 2. September 2012 beim Hintausfest in Ameis.
Die "Schuller-Buam" sind für ihre Generation in Ameis auch noch heute ein Begriff. DI Dr. Wolfgang Schuller ist als einer der drei "Schuller-Buam" hier aber auch sonst noch recht bekannt. Man kennt ihn vor allem als Vollblutmusiker, der mit der "Gildenmusi" mehrmals im Dorfwiazhaus und auch beim Hintausfest auftrat.
Als 13/14jähriger kam er 1944 mit seiner Familie nach Ameis, wo er bis 1948 für ihn sehr prägende Jahre durchlebte. Er war es auch, auf dessen Initiative im Jahre 2009 im Ameiser Probstwald das Blaue Kreuz errichtet wurde. Das Blaue Kreuz kennzeichnet den Ort, wo im Jahr 1945 ein unbekanntes ermordetes Mädchen aufgefunden und an Ort und Stelle notdürftig beerdigt wurde.
In den 1990er-Jahren hat Wolfgang Schuller schließlich seine beeindruckenden Erlebnisse niedergeschrieben.
Anlässlich 75-Jahre Kriegsende werden die Erinnerungen von Wolfgang Schuller nunmehr auf unserer Ameiser Homepage veröffentlicht. Seine Erzählungen sollen auch den jungen Generationen die Ameiser Geschichte um das Jahr 1945 näher bringen. Ein herzliches Dankeschön.
> 1938 - 1945: Die Geschichte v. Wolfgang Schuller
> 1938 - 1945: Das Blaue Kreuz im Probstwald
J.Öfferl, 03.04.2020
Stehend von links: Eisenhut Alois (Ameis), Altermoser Martin (Ameis), Herr Rieder (Ameis Nr. 10), Herr Prokop (Föllim), Stadler Josef und Zott Lorenz (Ameis).
Vorne von links: Zangl Josef (Ameis), Huber Josef (Föllim), Rohringer Alois und Müllner Josef (Ameis), Schwarzl Johann (Föllim), Frühwirth Leopold (Ameis).
Herzlichen Dank an Barbara Zellner für dieses tolle Foto.
Die Ortsmusik Ameis-Föllim im Jahr 1938, damals noch ohne die Musiker aus Altruppersdorf.
Vor dem 1. Weltkrieg hatten Ameis, Föllim und auch Altruppersdorf jeweils eine eigene Kirchenmusik.
Nach dem 1. Weltkrieg schlossen sich die Kirchenmusiker aus Ameis und Föllim zusammen, weil sie aufgrund der vielen gefallenen Musikkameraden alleine nicht mehr als Musikkapelle spielfähig waren. Aus dem gleichen Grund schloss man sich nach dem 2. Weltkrieg mit Altruppersdorf zur gemeinsamen Ortsmusik Ameis-Föllim-Altrupperdorf zusammen.
Alte Ansichtskarten, wie dieses schöne Stück von der Ameiser Schule (ca. 1910 bis 1920), erlauben uns einen Blick zurück in längst vergangene Zeiten.
1870 wurde mit der Ostbahn auch der Bahnhof Enzersdorf bei Staatz eröffnet. Der Bahnhof lag an der Bahnstrecke, die von Bodenbach an der deutschen Grenze über Prag - Brünn - Laa - Wien - Budapest - Szegedin - Temesvar bis an die rumänische Grenze führte. Diese Strecke war eine der wichtigsten Lebensadern für die Wirtschaft der Österreich-Ungarischen Monarchie. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde mit Errichtung des eisernen Vorhanges aus der international bedeutenden Bahn die "Laaer Ostbahn" wie wir sie kennen.
Mit der Eröffnung der Bahn begann 1870 auch für unsere Gegend das moderne Zeitalter. Eine Reise von Ameis nach Wien dauerte mit der Postkutsche einen ganzen Tag. Wurde ein Pferdewagen mit Wein nach Wien transportiert, musste man für die Hinfahrt mit dem schweren Gespann zwei Tage rechnen. Der Zug fuhr vergleichsweise wie der Blitz. In zwei Stunden war man von Enzersdorf in Wien! Obwohl 1888 die Stichstrecke von Enzersdorf nach Poysdorf eröffnet wurde und Ameis eine eigene Bahnstation bekamen, war der Bahnhof Enzersdorf für die Ameiser fast immer der wichtigere Bahnhof.
Das 1870 eröffnete Bahnhofgebäude wurde ca. 1940 erneuert. Aufgrund schwerer Schäden nach einem längere Zeit nicht entdeckten Wasserrohrbruch war eine Sanierung nicht mehr als wirtschaftlich erachtet worden. Das Gebäude wurde nun im August 2019 endgültig abgerissen.
Diese schöne Grußkarte aus Staatz hat Monika entdeckt und uns zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.
Die Memory of the Nation-Sammlung wird von Post Bellum betrieben, einer gemeinnützigen Organisation, die 2001 von einer Gruppe tschechischer Journalisten und Historiker gegründet wurde. Sie erkannten, wie wichtig es ist, die Erinnerungen von Menschen festzuhalten, die den Zweiten Weltkrieg und den Kommunismus durchlebt haben.
Daraus entstand eine einzigartige Sammlung von Zeugenaussagen von Veteranen, Widerstandskämpfern, Überlebenden des Holocausts, ehemaligen politischen Gefangenen, Dissidenten, aber auch solchen, die mit Staatssicherheit, Kommunisten, Milizsoldaten, Soldaten, Polizisten und allen Arten von Menschen zusammenarbeiteten, das totalitäre Regime bezeugten.
Nun wurden auch die Erinnerungen von Matthias Wraneschitz, der als 1927-Geborener noch viel erzählen kann, in die historische Sammlung aufgenommen.
"Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen" lautet ein bekanntes Sprichwort (George Santayana, *1863). Angesichts der Erlebnisse, von denen Matthias Wraneschitz von den Jahren, wo auch 'eh alles nur ganz ganz harmlos' angefangen hat und den darauf folgenden verheerenden Kriegsjahren noch erzählen kann, wär das bestimmt keine gute Zukunftsperspektive. > Memory of Nation (in Originalsprache und in Englischer Übersetzung > zur deutschen Übersetzung).
Vor 120 Jahren begab es sich, dass ein aus Ameis stammender Pfarrer in der Klemme saß. Marie, seine treue Wirtschafterin, gebar Zwillinge. Was würden da die Leute und vor allem die vorgesetzte Behörde sagen? Furchtbar! Da kam ihm der rettende Gedanke .....> zum Zeitungsartikel.
05. Juni 2018 - Eine uns bisher nicht bekannt Ansichtskarte aus Ameis ist aufgetaucht. Das obere Bild zeigt die Herrengasse, das 2. Haus rechts ist das alte Stadlerwirtshaus (unser heutiges Dorfzentrum), das 1908 erneuert und in seiner jetzigen Form errichtet wurde.
Noch viel interessanter ist das untere Bild. Es zeigt den damals noch neuen, im Juni 1898 in Betrieb gegangenen Ameiser Ziegelofen der Familien Steingassner und Partik.
Dieses Bild ist eines der wenigen vorhandenen Fotos vom Ameiser Ziegelofen. Es wäre toll, wenn wir von dieser großartigen Ameiser Industrieanlage noch Fotos bekommen könnten. Daher: BITTE MELDEN, wenn's noch ein Foto vom Ameiser Ziegelofen gibt.
> Hier kannst du beide Seiten der Ansichtskarte genau betrachten.
Vor 30 Jahren, am 20. Mai 1988, wurde dieses historische Foto in der Loahmgstettn geknipst. Anlass war die feierliche Einweihung der neu asphaltierten Straßen und neu gestalteten Zugänge zu den Kellern in der Loahmgstettn. > Link zu weiteren Bildern
Auf dem Bild zu sehen - vorne v. links: Franz Schodl, Ferdinand Schwarzl, Josef Zott, Aloisia Rohringer, Anna Schodl, von hinten Frau Schodl, Frau Glaser und Adelheid Höger;
Ehrentafel von links - Reihe mit dem Rücken zur Kamera: Gemeinderäte Josef Kramer aus Waltersdorf, Franz Leisser und Johann Öfferl; nicht bekannt, Eduard Partik, Bürgermeister Karl Buchhammer aus Gnadendorf, 6x unbekannt, Pater Christian, Ministrant Stefan Rieder;
Ehrentafel - Reihe mit Blickrichtung zur Kamera - von rechts: Gerhard Bauernfeind, Rudolf Lenk, GR Hauk, GR Kober, Bezirkshauptmann Foitik, Begleitung, Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Pröll (wurde erst 1992 zum Landeshauptmann gewählt), Franz Hiller, Herr Rudolf Schwarz, Projektzuständiger des Landes.
Das "Stüber-Häuschen" mit der Hausnummer 130 stand direkt an der Hauptstraße auf dem Lagerhaus-Gelände. Der Name "Stüber-Häuschen" war über der Eingangstür angeschrieben. "Stüberhäuschen" hieß das Gebäude deshalb, weil sein Besitzer "Stüber für Stüber" (Stüber waren die Vorgänger von Groschen oder Cent) mit Fleiß und Sparsamkeit zusammengelegt hatte und sich so 1927 sein Häuschen bauen konnte.
Die letzten Besitzerinnen waren Theresia Macek, eine in Wien ausgebombte Kaffeehausbesitzerin und ihre Schwester, die als nette "Lina-Tant" bekannt war.
Vor 50 Jahren verkauften die betagten Damen ihr Haus samt ihrer Grundstücke und übersiedelten am 30. April 1968 nach Loipersbach im Burgenland. Der Grund: Die beiden Frauen befürchteten, wegen ihres evangelischen Glaubens in Ameis - anders als in der evangelischen Pfarrgemeinde Loipersbach - kein anständiges Begräbnis zu erhalten.
Das Häuschen war ursprünglich von einem wunderschönen, verwilderten Garten umgeben. Das gesamte Grundstück wurde vom Raiffeisen-Lagerhaus zwecks Vergrößerung des Betriebsgeländes erworben.
Bilder: Das Stüber-Häuschen, das vom Lagerhaus noch einige Jahre unter anderem als Gift-Lager verwendet und im März 1985 abgerissen wurde. Die Besitzerinnen Theresia Macek und ihre Schwester kurz vor der Abfahrt nach Loipersbach vor dem Übersiedlungs-LKW.
Vor 70 Jahren, ganz genau am 4. April 1948, wurde in unserer Pfarrkirche die Michaelis-Glocke geweiht. Damit wurde nach der Floriani-Glocke, die schon 1947 von der Familie Steyrer zur Verfügung gestellt wurde, die zweite im Krieg verloren gegangene Kirchenglocke ersetzt.
Gespendet wurde die Michaelis-Glocke von der Familie Steingassner im Gedenken an ihren im Krieg gefallenen Sohn Michael.
Erst im Jahre 1954 wurde auch die große Marien-Glocke geweiht (Bild oben ).
Die ganze Geschichte mit Bildern, alten Rechnungen und Gedichten von allen Glockenweihen kannst du > hier nachschmökern.
Ein Stück Geschichte aus den Jahre 1874, das nicht einmal in der Ameiser Chronik nachzulesen ist:
Bei einem tragischen Jagdunfall kam der Föllimer Bürgermeister Sebastian Ollinger in Ameis ums Leben.
"In dem der Propstei Staatz gehörigen Walde zu Ameis wurde am 1. Dezember 1874 eine Jagd abgehalten, zu welcher sich auch Franz Ritter, Unterlehrer zu Staatz, einfand, nachdem er vorher zu diesem Behufe von Wilhelm Hubmayer ein Lesaucheux-Gewehr *) entlehnt und dabei geäußert hatte, dass er mit Lesaucheux-Gewehren umzugehen wisse.
Unter Führung des Johann Mattausch, dem die Aufstellung oblag, gingen die Schützen paarweise durch einen Hohlweg, wobei Ritter das mit Schrot geladene Gewehr auf der linken Schulter in der Weise trug, dass die Läufe nach vorwärts, gerade auf Sebastian Ollinger gerichtet waren. Als nun der Arrangeur Mattausch rief, dass einer der Jäger stehen bleiben möge, blieb Ollinger stehen und kam dabei mit der Gewehrmündung Ritters in Berührung, worauf sich der Schuss entlud und Ollinger am rechten Vorderarme und in der Brust verwundete, in Folge welcher Verletzung der Tod desselben eintrat.
Ritter wurde am 16. April vom Schwurgerichte Korneuburg wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zu einer Woche strengen Arrests und wegen unbefugten Waffentragens zu einer Geldstrafe von 5 Fl. **) verurteilt."
*) Lesaucheux-Gewehr = Hinterlader-Gewehr; **) 5 Fl. = 5 Gulden
Der erste Zeitungsbericht im "Welt-Neuigkeits-Blatt" v. 6. Dezember 1874 ist hier nachzulesen.
Über das Gerichtsurteil wird am 22.04.1875 berichtet: Hier nachlesen.
Unser Schatzkisterl ist um ein tolles Foto reicher: Ein Bild unserer Kirche mit Turmuhr. Bekommen haben wir das Bild über Fritz vom Nachbarn des Vaters von Hannes Rieder aus Poysdorf ...
Wann wurde das Foto geknipst? Kann jemand weiter helfen? Mit folgenden Anhaltspunkten kannst du mitforschen:
- Die Uhr wurde vermutlich bei der Turmrenovierung 1895 eingebaut.
- Im rechten unteren Eck des Bildes ist ein Teil des Ortsgrabens mit einem Entwässerungsrohr erkennbar. Der Kirchenpark, der bis dahin laut Chronik "Tummelplatz für die liebe Jugend, Standplatz für die Zigeunerwägen und noch dazu durch drei Jauchegruben verunreinigt" war, wurde 1910 saniert. Dabei wurden die am Bild sichtbaren Rohre verlegt und die offenen Kanäle zugeschüttet.
- 1911 wurden im Kirchenpark zwei neue Eschen gepflanzt. Eine davon könnte die im Bild erkennbare sein.
- 1923 wurde eine neue Kirchenuhr angeschafft.
- 1926 wurde das Kirchendach ausgebessert. Im Bild weist das Kirchendach noch arge Schäden auf.
- 1929 wurde das Missionskreuz montiert, das es auf dem Foto noch nicht gibt.
- Links vom Haupteingang erkennt man übrigens noch das 1965 entfernte "Totenhäusl". Die Tür des Totenhäusels musste übrigens bis in Jahr 2015 noch lange gute Dienste leisten: Als Eingangstür in der Pfarrhofmauer.
Die Turmuhr wurde 1945 außer Betrieb gesetzt. Eine Bombe war in unmittelbarer Nähe eingeschlagen und hatte die Kirche und auch die Uhr schwer beschädigt. Die mechanischen Einzelteile sind angeblich noch vorhanden.
> Link zum Foto
Uns wurde eine wunderschöne Ansichtskarte aus dem Jahr 1916 zur Verfügung gestellt. Motiv ist der Staatzer Berg über Enzersdorf hinweg vom Auberg aus betrachtet.
Beim durchstöbern alter Zeitungen kam mit Berichten über einen alten Kriminalfall ein Stück Ameiser Geschichte wieder zum Vorschein. Der Fall wird kurz auch in der Ameiser Chronik erwähnt: Ein Raubmord in der Dreikönigsnacht des Jahres 1865. In den Zeitungen kann man alle Einzelheiten über die "That" nachlesen. Hier ein paar Auszüge:
Monika stellte uns einen wahren Schatz aus dem Fotoalbum zur Verfügung: Ein tolles Foto von der Pumpenweihe 1932 vor dem alten Ameiser Feuerwehrhaus mit voller Mannschaft in schmucken Uniformen. Ob sich wohl noch feststellen lässt, wer die Herren waren? > Das Bild in Vergrößerung kannst du dir hier ansehen.
In der Ameiser Chronik gibt es für das Jahr 1840 einen ausführlichen Bericht über die damalige Feuersbrunst. Das wir mit diesem Schicksal nicht die einzigen waren und wie viel Entschädigung von der "K.K. privil. wechselseitigen Brandschadenver-sicherungs-Anstalt" nach Ameis gezahlt wurden, kann man in einer alten Zeitung nachlesen:
> Link zur "Wiener Zeitung" v. 29.01.1841
Feuerkatastrophen waren bei den mit Stroh gedeckten Häusern (die gab es in Ameis sogar noch um 1930, die letzte mit Stroh gedeckte Scheune von Franz Schlemmer, Ameis Nr. 49, wurde 1959 abgerissen) keine Seltenheit. Die Übersicht in der genannten Zeitung zeigt, wie unglaublich viele Orte damals betroffen waren.
Obwohl in der Chronik von einer Feuersbrunst im Jahr 1850 nichts zu lesen ist, gibt es in der amtlichen Wiener Zeitung eine entsprechende Mitteilung: > Link zur "Wiener Zeitung" v. 27.02.1851
Bereits in den "Vaterländischen Blättern für den österreichischen Kaiserstaat" v. 25. Juni 1814 wird über eine Feuersbrunst in Ameis berichtet und gleichzeitig über Untersuchungen und Ursachen der zahlreichen Brände in unserer Gegend.
> Link zu den "Vaterländischen Blättern für den österr. Kaiserstaat"
Das Foto zeigt Staatz aus unserer Blickrichtung im Brandjahr 1814.
Ob's 2014 beim Stadler einen Kirtag gibt? Wir wünschen es uns alle. Einen Kirtag 1924 hat es da auf jeden Fall gegeben, wie unser Foto beweist. Auf diesem Bild noch jemanden zu identifizieren wird kaum noch möglich sein. Mit dabei war ganz sicher der Stadlerwirt und offensichtlich die bis heute jung gebliebene Ortsmusik.
> Schau dir hier das Bild in voller Größe an.
Das Bild stammt aus dem Archiv der Marktgemeinde Staatz. Mit der Aktion "Kennen sie dieses Gesicht" wird versucht, mit Hilfe der Gemeindebürger zahlreiche historische Fotos aufzuarbeiten. Dazu werden in regelmäßigen Abständen alte Fotos veröffentlicht. Wer zum Aufnahmedatum, Ort und vor allem zu den Menschen auf einem der Bilder etwas sagen kann, wird gebeten, sich mit dem Gemeindeamt in Verbindung zu setzen.
> Nähre Infos zur Aktion und alle veröffentlichte Bilder findest du hier.
> Link zur HP der Marktgemeinde.
... am 15. Jänner fuhr hinter dem Friedhof von Ameis der Personenzug DE 36 Richtung Enzerdorf bei Staatz."
In der aktuellen NöN Woche 17/2014 wurde in der Rubrik "Historisches Foto" dieses Bild aus Ameis vorgestellt. Das Foto wurde von Ing. Peter Wegenstein 1972 geknipst und in seinem Buch "Wege aus Eisen im Weinviertel" (Verlag Edition Winlker-Hermaden aus Schleinbach) veröffentlicht .- 24.04.2014
01.05.2014 - Im Archiv der Marktgemeinde Staatz wurde dieses historische Bild entdeckt. Wie könnte man es anders benennen als "Die Geigenspieler von Waltersdorf"! Das Foto wurde ca. 1940 geknipst und die darauf verewigten Buben konnten nach einem Aufruf im Internet von den Gemeindebewohnern identifiziert werden.
> Das Bild in voller Größe in schwarz-weiß
> ... oder coloriert
Alte Zeitungen machen oft eine Zeit lebendig, die für uns unvorstellbar weit weg scheint. Dabei sind es nur ein paar Generationen, die uns z.B. vom Jahr 1866 und von unserem Ur-Ur-Großvater trennen. Da gab es selbstverständlich schon Zeitungen und in denen auch Berichte über Ereignisse in Ameis, wie beispielsweise die folgende Pressemeldung vom 2. September 1866:
Aus Mistelbach wird uns geschrieben, dass sich die Cholera ... auf die Einwohnerschaft verpflanzt hat. .... Die in der letzten Zeit von der Krankheit ergriffenen Personen bekamen so heftige Krämpfe, dass sie binnen drei Stunden Leichen waren. .... In Paasdorf und Asparn a. d. Zaya hat die Epidemie nachgelassen; desto heftiger tritt sie aber in Hüttendorf und Ameis auf. In Staatz existieren nur mehr vier Ehepaare. Alle anderen sind ...
Vielleicht sollten wir beim nächsten ach so argen Wohlstandsverdruss an die Probleme denken, mit der sich unsere Ur-Ur-Oma herumschlagen musste!
> Hier kannst du den ganzen Bericht in der Zeitung "Die Debatte" vom 2. September 1866 nachlesen.
Dieses besondere Bild zeigt die Probstei Staatz vor mehr als 200 Jahren im Jahre 1810. Die im Hintergrund erkennbare Burg war ein paar Jährchen davor von den Schweden im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden (24. April 1645). Direkt vor dem Staatzer Berg prunkt das noch taufrische Staatzer Schloss (es wurde erst nach der Zerstörung der Burg errichtet) noch einer glanzvollen Zukunft entgegen. Das Schloss wurde erst 135 später (1945) ein Raub der Flammen. Rechts davon steht die Probstei und die Staatzer Kirche. Der Vordergrund zeigt das Dorfleben in Enzersdorf. Einfache noch mit Stroh gedeckte, teilweise unverputzte Gebäude, unbefestigte Straßen und Wege. Eine feine Dame mit Hut in Herrenbegleitung belebt das Bild ebenso wie ein paar Kühe und arbeitende Menschen.
> Das Bild in Detailansicht
Der Schöpfer dieses Werkes ist der schon in seiner Zeit sehr bekannte böhmische Landschaftsmaler Karl Postl. Da er für seine realitätsnahen Landschaftsdarstellungen bekannt ist, kann man davon ausgehen, dass er uns mit diesem außergewöhnlichen Bild wie durch ein Zeitfenster einen Blick auf unsere Heimat vor mehr als 200 Jahren machen lässt.
> Link zu Karl Postl in Wikipedia