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Vor 1.600 Jahren lebte ein Bischof namens Nikolaus in einer ganz armen Gegend bei Myra. Er verschenkte sein ganzes Vermögen an Bedürftige und besonders Kinder lagen ihm am Herzen. Die Ameiser Kirche ist dem Heiligen Nikolaus geweiht. Zum 6. Dezember gedenken wir dem Nikolaus, wie er den Menschen Vorbild für Güte und Großherzigkeit ist.
Nikolaus-Brauchtum in Ameis
"Der Nikolaus kommt" am Krampustag
Am 5. Dezember kommt der Nikolaus mit Engerln und Kramperln zu den Kindern ins Haus. Er liest aus dem großen Buch vor, in dem geschrieben steht, wie das Kind so war übers Jahr. Oft sagen Kinder ein Gedicht auf oder singen dem Nikolaus etwas vor. Das bringt im großen Buch jedenfalls jede Menge Gutpunkte. Die braven Kinder werden mit einem Nikolo-Sackerl belohnt. Aber auch die Schlimmen kriegen ein Geschenk, wenn sie zumindest in Betracht ziehen, im nächsten Jahr eventuell wieder brav sein zu wollen. In Anbetracht der schaurigen Krampusse fällt die Entscheidung zwischen Nikolaus-Sackerl und Kramperl da oft ganz spontan.
So ziehen der Nikolaus, seine Engerl und die schaurigen Gesellen, die mit klirrenden Ketten, Ruten und dröhnenden Glocken ordentlich für Lärm sorgen, von Haus zu Haus. Organisiert wird dieser Brauch von der Jugend, die damit einen wunderschönen Beitrag zur Ameiser Dorfgemeinschaft leistet.
"Nikolausfeier in der Ameiser Pfarrkirche"
Im Anschluss an die heilige Messe zum 6. Dezember kommt der Heilige Nikolaus in die Kirche und beschenkt die Kinder mit einem Sackerl mit kleinen Gaben. Er trägt ein wunderschönes goldenes Gewand, eine hohe Bischofsmütze, einen Bischofsstab und hat einen beeindruckenden Rauschebart. Nach einer kleinen Feier mit Gedichten und dem > Nikolauslied kommen die Kinder einzeln zum Nikolaus und holen sich ihr mit "einem ganzen Jahr Bravsein" schwer verdientes Gabensackerl.
Bei dieser Feier ist die Kirche immer gut gefüllt. Nicht nur Ameiserinnen und Ameiser nutzen diesen schönen Brauch, um ihren Kindern die ehrwürdige Geschichte des Heiligen Nikolaus näher zu bringen. Bei der abschließenden Agape im Pfarrhofgarten haben auch die Erwachsenen die Gelegenheit, dem Nikolaus ihre geheimsten Wünsche anzuvertrauen.
Das Nikolaus-Kostüm tragen zu dürfen ist eine besondere Ehre, die im Laufe der letzten Jahrzehnte schon einigen Ameisern zu Teil wurde: Johann Knorr, Höger Fritz, Weber Anton (Wolkersdorf), Rohringer Josef jun, Steyrer Leopold, Neydhard Jürgen, Rieder Fritz, Steyrer Sebastian (bitte um Mitteilung, wenn diese Liste noch ergänzt werden muss).
> Hier kannst du dir ein paar Bilder vom Besuch des Hl. Nikolaus ansehen (2014).
> Nikolauslied
> Vom Heiligen Nikolaus
> Link zur Legende vom Heiligen Nikolaus
Der Schricker Webdesingner Günter Fellner hat eine tolle Nikolaus-Homepage mit vielen Geschichten, Gedichten, Sprüchen und Reimen rund um den Nikolaus gestaltet.
> Viel Spaß!
Foto: Beim Steyrer Hintaus 1976
Ein großer Teil des Dorflebens spielte sich früher im Hintaus ab. Es entstanden viele Geschichten rund um den Lebensbereich zwischen Stadel und Küchengarten. Wenn du eine Hintausgeschichte kennst: Bitte unbedingt aufschreiben und schicken! Hier ist eine davon.
Hintaus beim Steyrer war in den 1970ern einer der beliebtesten Treffpunkte einer ganzen Bubengeneration. Speziell im Sommer in den großen Ferien war da immer was los. "Unsere Fahrräder, die meisten waren zusammengeflickte 'oide Godan', lagen kreuz und quer im Gras neben einem kleinen Kellerhügel. Wir Buben saßen oben drauf auf dem "Pforrakappl", ließen die Füße hinunter baumeln und heckten Streiche aus."
Räuber und Gendarm
Waren genug Mitspieler da - so rund zehn mussten es schon sein - wurden auf dem Kellerhügel für das legendäre "Räuber und Gendarm" die Mannschaften gewählt. Das Spielfeld war riesig. Es lag zwischen Hauptstraße, Kellerstraße, Packstein und Sportplatz. Die Räuber, die ein paar Minuten Vorsprung bekamen bis die Jagd begann, nutzten praktisch jede Möglichkeit, sich vor den Gendarmen zu verstecken. Je dorniger die Hecke, je höher der Baum, umso besser. Im genannten Umkreis liegende Gärten, Keller und Stadel waren besonders beliebte Verstecke. "Einmal kletterten wir hinauf auf den Heuboden eines Presshauses, um uns hinter ein paar Heuballen zu verstecken und setzten uns dabei mitten auf ein Wespennest. Nach ein paar schmerzhaften Stichen am Allerwertesten waren wir sehr schnell wieder draußen und auf der Suche nach einem neuen Versteck, einem wo man stehen konnte."
Der kleine Kellerhügel war das von den Gendarmen bewachte Gefängnis. Die Gendarmen hatten die Aufgabe, die Räuber zu finden, zu fangen, zu bewachen und Befreiungsversuche der Räuber-Komplizen abzuwehren. Bei der Gefangennahme und den Befreiungsversuchen der Räuberschaft ging es oft hart zur Sache. Sowohl Räuber, als auch Gendarmen bekamen da so manchen blauen Fleck mit nach Hause. Auch sonst durfte man nicht zimperlich sein. "Wehleidig sein nutzt dir rein gar nichts, wenn du in kurzen Hosen durch die hohen Brennessel gelaufen bist oder wenn du dich irrtümlich auf ein Nest voller angriffslustiger Wespen gesetzt hast. Unsere Blödheiten zu Hause zu erzählen hätten wir uns sowieso nie getraut."
Gedauert hat die Räuberjagd oft Stunden. Allerdings kamen nicht nur einmal viel zu gut versteckte Räuber erst wieder beim Gebetläuten zum Vorschein, als das Spiel schon beendet war und der Großteil der Bande längst zu Hause beim Abendessen saß.
J.Öfferl - 25. April 2020
Ein großer Teil des Dorflebens spielte sich früher im Hintaus, dem Lebensbereich zwischen Stadel und Küchengarten, ab.
Hintaus beim Steyrer war in den 1970ern einer der beliebtesten Treffpunkte einer ganzen Bubengeneration. Speziell im Sommer in den großen Ferien war da immer was los. "Unsere Fahrräder, die meisten waren zusammengeflickte 'oide Godan', lagen kreuz und quer im Gras neben einem kleinen Kellerhügel. Wir Buben saßen oben drauf auf dem "Pforrakappl", ließen die Füße hinunter baumeln und heckten Streiche aus." Hier sind einige davon.
Schwingen wie Tarzan
Gleich links neben dem kleinen Kellerhügel gab es eine irdene Silogrube. Daneben stand ein riesiger Nussbaum. An einem dicken Ast, der hoch oben weit über die Silogrube ragte, war ein langes Seil befestigt, an dem sich die Buben festhielten und in Tarzan-Manier vom Kellerhügel über die Grube schwangen. Da gehörte schon einiges an Mut dazu. Wenn dann noch in der Silogrube die "Ahn" mit ihren nach oben gerichteten Spitzen abgestellt stand und wir uns darüber hinweg schwangen, war das nix mehr für Hosenscheißer. Aber wer wollte schon feig sein?
Sommerbad
Nicht weit vom Kellerhügel lag eine betonierte Silogrube. Wenn die Sommerhitze so richtig unausstehlich war, kam es vor, dass man in die leere Futtergrube mit dem Feuerwehrschlauch Wasser einließ. Sobald der Schlauch ausgerollt war und sich die Grube mit Wasser zu füllen begann, füllte sie sich auch mit Kindern. Am Ende stand das Wasser zwar maximal einen halben Meter hoch und es war so sauber wie eine von Wildschweindln aufgewühlte Schlammlacke, dennoch hatten alle ihren Spass. Besonders dann, wenn die Ersten anfingen, mit Kotpatzln zu werfen.
Mutprobe
Ganz in der Nähe befand sich ein Stadl, in dem ein Laufstall voll mit Jungstieren eingerichtet war. An sich waren die Rindviecher eh ganz friedlich - wenn man sie in Ruhe ließ. Man erzählt sich, dass hin und wieder Buben damit ihren Mut beweisen wollten, indem sie den Stall zwischen den leicht reizbaren Jungstieren im Slalom-Lauf durchquerten. Wollte einer besonders mutig sein, musste er dabei einem vorher bestimmten Jungstier einen Klaps auf den Hintern geben. Wer da schnell laufen konnte, war klar im Vorteil .... ?
Hintaus-Geschichten gibt es zur Genüge. Nur erzählt müssen sie werden, damit sie nicht verloren gehen. Wer also so eine Geschichte parat hat: Bitte aufschreiben und an uns übermitteln. Hier ein Beispiel einer Hintausgeschichte, wie sie sich in den 1979er-Jahren tatsächlich zugetragen hat:
Hähnchen am Grill
Als wir Buben dann schon Männer waren - also so mit 16 - und mit den 6 Moped-PS unter dem Hintern endlich stark und unendlich frei, hatten wir die besten guten Ideen. Um vier Uhr früh nach einer langen Disco-Nacht voller mehr oder weniger erfolgreicher Anbagger-Versuche hatten wir ordentlich Appetit. Eine Grillerei bei Sonnenaufgang konnte da nicht ganz verkehrt sein.
Einer holte von zu Hause Brot, der Andere aus seinem Hasenstall ein Kaninchen und noch Einer wollte aus dem Hühnerstall seiner Eltern ein nettes, fettes Hühnchen besorgen.
Große Hände und einen festen Griff hatte unser nicht genannter Kollege schon immer. Daher fiel es zuerst gar nicht auf, dass er aus der gackernden und flatternden Schar mit einmal Zupacken gleich zwei Hühnchen am Hals erwischt hatte. Zu seiner Entlastung sei angemerkt, dass es damals noch keine Handys zur Beleuchtung gab und es daher im dunklen Hühnerstall recht unübersichtlich zugegangen ist.
Über dem Lagerfeuer drehten sich schließlich der Hase und die inzwischen auch abgemurksten Grillhühnchen fein am Spieß. So ein Festessen bei Sonnenaufgang im Sommer auf einem gemütlichen Platzl in der Rosengasse muss man einmal erlebt haben.
Fortsetzung
So idyllisch hätte die Geschichte enden können. Doch leider war es nicht so, wie sich ein damals Beteiligter noch erinnern kann und uns seine Version des Endes der Geschichte erzählt:
Über dem Lagerfeuer drehten sich der Hase und die Hendln fein am Spieß. Sie dufteten großartig und der Hunger wurde immer größer. Eine Stunde. Zwei Stunden. Drei Stunden, doch die Hühner blieben standhaft zäh wie Leder. Längst schon war die Sonne aufgegangen und mit Herrn Datschetzky war der erste "Köllamaun" mit seinem orangenen Traktor an uns vorbei getuckert. Wir gaben auf und trabten halblustig und mit knurrendem Magen nach Hause. Erst später stellte sich heraus, was passiert war: Unser Hühnerfreund hat im Hühnerstall nicht die saftigen jungen Hähnchen gestipitzt, sondern zwei uralte "zache" Suppenhühner erwischt.
Pater Christian Fichtinger und Pfarrer Christian Wiesinger aus Gaubitsch als Vertreter des Dekanats Laa-Gaubitsch (die Pfarre Ameis-Föllim ist Teil des Dekanats Laa-Gaubitsch) mit den Ministrantinnen Kathrin und Verena bei der Andacht in der Wallfahrtskirche Maria Bründl.
Am 29. Mai pilgerten die Föllimer und Ameiser bei der Schauermontags-Prozession zum 200. Mal nach Maria Bründl. Traditionell marschieren die Wallfahrer in einer Art Sternenmarsch in Ameis und Föllim los und treffen sich in Kleinhadersdorf, von wo aus sie gemeinsam zur Wallfahrtskirche ziehen. Auslöser für die Schauermontags-Wallfahrt war bekanntlich ein Hagelunwetter im Jahre 1817. Aber nicht nur. Was wirklich war, kannst du bei uns nachlesen:
"1817 zerstörte ein fürchterliches Hagelunwetter die Ernte in der Umgebung von Staatz (Schauermontag)."
Mit diesen nüchternen Worten ist in der Ameiser Chronik das furchtbare Unglück beschrieben, das im Jahre 1817 auch über Ameis hereinbrach.
Der Ernteausfall traf die Menschen gerade damals ganz besonders hart. Es war nämlich nicht nur das Unwetter am Schauermontag, das ihnen damals so arg zu schaffen machte.
Abgesehen davon, dass man gerade die Folgen der Kriege gegen Napoleon (bis 1815) zu überstehen hatte, befand man sich mitten im kältesten Jahrzehnt der letzten 500 Jahre. Dabei wurden insbesondere große Teile von Nordamerika und Europa von einer ganzen Serie folgenschwerer Wettererscheinungen heimgesucht. Ein Hinweis darauf findet sich in der Poysdorfer Chronik: "1813 - 1818 waren Missjahre, die kalt und nass waren, so dass die Leute zum Branntwein griffen und statt Brot Erdäpfel aßen."
Auslöser für die Klimaveränderung war ein Vulkanausbruch in Kolumbien (1809). Ein zweiter Vulkanausbruch im heutigen Indonesien im April 1815 führte dann endgültig zur Katastrophe. Die Klimaveränderung beeinflusste das Wetter so arg, dass das Jahr 1816 als Jahr ohne Sommer in die Geschichtsbücher einging. Frost und Schnee das ganze Jahr über, Unwetter, Überschwemmungen, explodierende Lebensmittelpreise und schließlich Hungersnöte waren die Folge.
Das Jahr 1817 begann nicht viel besser. "Vom 19. bis 22. April schneite es so heftig, dass keine 10 Pferde die Wagen in den Straßen im Schnee vorwärts brachten", steht in der Poysdorfer Chronik zu lesen. Dann das große Unglück: Am Schauermontag wurde durch ein Hagelunwetter unsere gesamte so dringend erwartete Ernte des Jahres 1817 zerstört.
Die Folgen der Klimaveränderung wirkten noch viele Jahre nach. So etwa ist in unserer Chronik vermerkt: "1821 war der kälteste Sommer seit Menschengedenken."
Seit dieser schweren Zeit pilgern die Menschen von vielen Orten aus beim "Bittgang" nach Maria Bründl.
> Werner Kraus hat von der Jubiläums-Andacht Fotos zur Verfügung gestellt.
> Der NöN-Bericht von der 200. Schauermontags-Wallfahrt.
Im Juli 2012 bereiteten Gertrude Steyrer, Johann Steyrer und Gerhard Leisser das Getreide für die "Drischel-Dreschen"-Vorführung beim Ameiser Hintausfest vor. Natürlich haben sie das Getreide so geerntet, wie sie es in jungen Jahren gelernt und getan haben.
Wir nutzten die Gelegenheit und filmten die Aktion mit. Aus diesem Material ist nun ein vergnügliches und einmaliges Zeitdokument entstanden, das die Arbeitsweise aus vergangenen Tagen dokumentiert und festhält. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden. Schau es dir einfach an!
> Link zur Ernte wie damals
Unser Bert hat wieder ein tolles Kunstwerk geschaffen und sich dabei selbst übertroffen. Die manngroße und aus Holz geschnitzte Statue, die beim diesjährigen Fronleichnamsfest von Pater Norbert geweiht wurde, entstand in der Werkstatt von Herbert Rieder. Sie stellt den als Apostel und Evangelisten bekannten Heiligen Matthäus dar, der das traditionelle Motiv vom Fronleichnamsalter seiner Familie ist. Künftig wird das Kunstwerk beim jährlichen Fronleichnams-Umzug bei diesem Altar zu bestaunen sein.
Herzliche Gratulation unserem Künstler zu diesem wunderschönen Werk.
> Link zu weiteren Infos.
J.Öfferl, 02.07.2021
Martini-Fest in der Ameiser Pfarrkirche vor 20 Jahren: Hol dir mit diesem Kurzvideo ein paar Eindrücke und Erinnerungen von damals zurück: > Link zum Kurzvideo
Wir freuen uns, dass unsere Ameiser Kinder wie hier Marie und Jakob noch immer "Gruschi-Gruschi gehen".
Bei diesem alten Brauch läuten sie am Faschingsmontag und Faschingsdienstag schön maskiert an die Türen und bitten mit einem netten "Gruschi Gruschi" um ein paar "Groschen".
Übrigens: Obwohl das von Haus zu Haus gehen der Kinder am Faschingsdienstag in unserer Gegend üblich war und sogar bei unseren nördlichen Lieblingsnachbarn in Deutschland und in der Schweiz bekannt ist, gibt's rund um Ameis kaum noch jemanden, der den Brauch kennt.
Am 1. Mai waren unsere Holzheber in Poysdorf im Einsatz. Sie zeigten vor dem staunenden Publikum die allgemein schon in Vergessenheit geratene Technik, mit der noch nach dem 2. Weltkrieg schwere Holzstämme auf Wagen aufgeladen wurden.
> Link zum NöN-Bericht
> Link den Bildern
> Holzheben - ACHTUNG NEU ÜBERARBEITET
Beim Maibaumaufstellen sind wir Ameiser noch so richtig schön traditionell. Wir verwenden nichts als die rohe Manneskraft. Und von der gibt's hier noch reichlich: Zwei, dreimal ho ruck und der Baum steht da wie eine Eins!
Der Maibaum ist international und die Bräuche rund ihn sind äußerst unterschiedlich. Obwohl sich die Maibaumtradition im Detail oft sogar von Ort zu Ort unterscheidet hier eine Übersicht über die Weinviertler Maibaumtradition.
Maibaum stehlen: Maibäume werden in der Regel schon vor der Walpurgisnacht (30.4.) gefällt und können daher auch schon vorher gestohlen werden. Da bleibt bis zum 1. Mai noch genug Zeit für das Auslösen und den Rücktransport. Legt während des Klauversuches ein Bewacher noch im Ortsgebiet seine Hand auf den Baum und spricht die Worte: "Der Baum bleibt da", dann darf der so geschützte Maibaum von den Maibaumdieben nicht mehr angerührt werden. Ein gestohlener Baum kann nach Verhandlungen üblicherweise mit Naturalien (Speisen, Getränke) ausgelöst werden.
Maibaum-Umschneiden: Der aufgestellte Baum muss bewacht werden. Das Verstellen mit Autos etc. ist erlaubt. Für's Umschneiden sind nur ein Handsagl (Handsäge) oder ein Hackl (eine Axt) erlaubt (auf keinen Fall eine Motorsäge) und das auch nur in der Nacht zum 1. Mai bis 6 Uhr. Der aufgestellte Baum gilt dann als umgeschnitten, wenn die Diebe den Baum um mindestens 45° umgelegt haben. Wenn vorher einer der Bewacher die Diebe erwischt, müssen die Diebe den Baum wieder aufstellen und dazu einige Fässer Bier zahlen.
Der Maistrich (eine Kalklinie zwischen zwei Häusern) wird gezogen, um zwei Liebende oder sich noch nicht Liebende zueinander zu führen, oder um der Öffentlichkeit einen Wink auf das geheime Liebesleben der Beteiligten zu geben. Wer sich beim Maistrich-Fabln erwischen lässt, muss zumindest mit verbalen Watschn rechnen.
Wer als Maibaum-Bestohlener oder Be-Maistrichter die Polizei einschaltet, verstößt gegen das Brauchtum und riskiert seine Ehre. Wer sich bei diesen Traditionen an die Regeln hält, wird bei Verfolgung durch die Polizei sehr kulant behandelt. Ganz und gar nicht traditionell ist es, wenn man etwas beschädigt, jemanden verletzt, etwas mit Farbe beschmiert oder jemanden mit Aufschriften beschimpft oder beleidigt.
Datenquellen: NÖ Landesarchiv, Wikipedia, diverse Webseiten.
Beim Maibaum-Aufstellen 2012 ist ein Video gelungen: > Link zum Video
Die Fotos - geknipselt und zur Verfügung gestellt von Sandra - gibt's > hier.
In der Nacht vom Karfreitag auf Karsamstag hat es in Ameis ordentlich "gepumpert". Wer ist nicht munter geworden?
Den alten und fast schon vergessenen Brauch, der aber in einigen Orten in der Umgebung doch noch gepflegt wird, hat unsere Jugend in der Nacht vom Karfreitag auf Karsamstag wieder aufleben lassen: Das Ratschen zur Pumpermettn. Danke an unsere Jugend, die immer wieder längst schon vergessene Traditionen wiederentdeckt.
Übrigens: Das eher vergnügliche "de Pumpermettn ratschen" fiel "damals" zeitlich mit den Unruhnächten zusammen. In denen erlaubten sich die Burschen im Dorf so manches "Späßchen". Werner Galler schreibt in seinem Buch über heimische Bräuche: "Die Burschen stellen z.B. in den Karnächten schwere Holzblöcher vor die Haustüren, so dass die Bewohner in der Früh nicht hinaus können. Es wurden auch schon Rauchfänge verstopft. In der Nacht holten die Burschen aus Höfen und Schupfen alle Holzböcke. Vor der Kirche wurden diese Geräte in Reih und Glied ausgerichtet und mit gleichfalls entwendetem Rossgeschirr angeschirrt. ... Nicht immer verliefen die Unruhnächte so witzig. In den Kartagen 1970 musste der Gendarmerieposten Staatz gegen betrunkene Burschen vorgehen, die sich `wie die Wilden benahmen` und auch Schaden anrichteten."
Das "Bittn um a rots Oa" der Kinder am Ostersonntag bei der Oma kennt ein jeder. Das Eierholen der Burschen bei den Mädchen im Dorf dagegen gibt es in Ameis schon lange nicht mehr. Und das ist fast amtlich:
"Seit 1950 ist der Brauch des Eierholens in Ameis abgekommen. Vorher gingen die Burschen in Gruppen zu drei oder vier zu den Mädchen. Jeder Bursch besuchte jedes Mädchen, keines wurde vergessen. Die Eier wurden ´simperlweis´ aufteilt". ´Der, den was recht gern ghâbt hât, hât a gschriebans kriagt´. ...."
Dies ist ein kurzer Auszug aus dem 1975 erschienen Buch "Ostern in Niederösterreich" von Werner Galler. Er beschreibt, wie genau der Brauch "Bitten um a rots Oa" ging, welcher Bursche welches Mädl besuchen durfte und was auf den Eiern so alles geschrieben stand. Das Brauchtum in Ameis wird ganz besonders erwähnt.
Als Quelle für die Details aus Ameis ist "Gewährsmann Eduard Partik, 1967" angegeben. Das Buch aus der "Wissenschaftliche Schriftenreihe NÖ" liegt im Niederösterreichischen Landesmuseum auf.
> Und DU kannst es hier nachlesen!
Das "Gruschi-Gruschi gehen" der Kinder am Faschingsmontag und Faschingsdienstag ist eine bei den Ameiser Kindern beliebte Tradition. Heute sind leider nicht mehr so viele unterwegs, aber wir freuen uns über jedes maskierte Kind, das an der Tür läutet und für ein nettes "Gruschi Gruschi" ein paar "Groschen" kriegt.
Übrigens: Obwohl das von Haus zu Haus gehen der Kinder am Faschingsdienstag regional sogar bei unseren nördlichen Lieblingsnachbarn und in der Schweiz bekannt ist, gibt's rund um Ameis kaum noch jemanden, der den Brauch kennt.
Obwohl wir mitten im Weinviertel zu Hause sind, war der Getreidebau immer wichtigste Erwerbsgrundlage unserer Bauern.
Eine gute Getreideernte begann schon mit dem Pflug. Pflügen war Schwerstarbeit, die viele Tage im Jahr beanspruchte. Immerhin mussten die Felder bis zu dreimal jährlich geackert werden. Da kamen schon 40 Tage zusammen, an denen Pferde oder Ochsen den Pflug zogen. Danach wurde mit Egge und Walze die Saat vorbereitet und schließlich - nur mit Hilfe eines Sätuches - die Saat händisch ausgebracht.
An der Getreideernte war oft die ganze Familie beteiligt. Der richtige Umgang mit der Sense war Aufgabe der Männer und eine gerade Mahd wollte geübt sein. Das Schnittgut wurde zumeist von den Frauen mit der Sichel aufgenommen. Die Kinder legten die schon im Winter selbst gedrehten Strohbandln aus und der Opa band damit die Bündel zu Garben.
Anschließend wurden die Garben zu "Mandln" zusammengestellt. Wie viele zusammengelehnt wurden, war oft von Dorf zu Dorf unterschiedlich.
In unserer Gegend wurden Getreideernten noch weit nach Ende des 2. Weltkrieges mit Sense und Sichel händisch eingebracht, in kleinen Nebenerwerbslandwirtschaften bis in die 1960er-Jahre.
Gerhard Leisser, Gertrude und Johann Steyrer ernteten noch händisch und sie können mit Sense, Sichel und Strohbandln umgehen. Beim Hintausfest am 2. September zeigten sie das Trischeldreschen vor. Dafür brauchten sie handgemähtes Getreide. Dieses Getreide wurde nun am 10. Juli 2012 stilgerecht mit der Sense gemäht, mit der Sichel zusammengenommen und mit Strohbandln gebunden. Im Stadl wurde das Getreide am 2. September auf dem Dreschboden schließlich ebenso stilgerecht gedroschen.
> Link zu den einzigartigen Bildern vom Getreidemähen mit der Sense!